Wasser sparen aber richtig
Der Sinnvolle Umgang mit Ressourcen
In diesen Zeiten ist sehr viel von Einsparungen zugunsten der Umwelt die Rede und das ist auch richtig so. Endlich, könnte man sagen, kümmert sich jemand um das Thema. Wir verschwenden viel zu viel Ressourcen und richten unsere Erde langsam zugrunde. Macht Euch die Erde Untertan gilt eben nur begrenzt und nur so lange, wie wir die Ressourcen der Erde für unseren unmittelbaren Bedarf nutzen. Das Prinzip kann nicht mehr funktionieren wenn wir damit ewiges industrielles Wachstum und unendliche Gier abdecken wollen. Dafür reichen die Ressourcen einfach nicht aus. Wir leben heute nicht nur auf Kosten unserer Kinder, sondern schon lange auch auf Kosten der Menschen in den Schwellen- und Entwicklungsländern. Denn es sich vor allem deren Ressourcen die wir verbrauchen. Verschlimmernd kommt dazu, dass diese Menschen keinen adäquaten Gegenwert für ihre Ressourcen erhalten, sonder sie, ganz im Sinne von Profitmaximierung, ausgebeutet werden.
Umwelt- und Klimaschutz ist auch eine Frage der Gerechtigkeit
Das es nicht besonders gerecht zugeht auf dieser Welt wissen wir schon seit langem. Das unser Lebensstandard aber gnadenlos auf Kosten der Menschen in anderen Ländern geht, ist ein eher unbequeme Tatsache über die wir uns oft nur theoretisch Gedanken machen.
Besonders deutlich wird das beim Thema Wasser.
Wasser ist ungerecht verteilt
Das ist so und das können wir auch nicht wirklich ändern. 2,2 Milliarden Menschen haben nach Schätzungen von UNICEF keinen Zugang zu sauberem Wasser. Rund 785 Millionen Menschen haben nicht einmal eine Grundversorgung mit Wasser und natürlich lesen diese Menschen im deutlich ärmeren Teil dieser Erde, besonders in Afrika, Südamerika und Asien.
Der Zugang zu Wasser regelt die Chancen auf Bildung
Nur 69% der Schulen Weltweit haben grundlegenden Zugang zu Wasser. Nur 66% verfügen über sanitäre Anlagen. Dazu kommt das Kinder und jugendliche oft für das holen von Wasser aus weiter entlegenen Quellen zuständig sind und somit auch zeitlich die Möglichkeit zur Schule zu gehen oft eingeschränkt ist. Auch Mädchen gehen während ihrer Menstruation nicht in die Schule, wenn es dort keine sanitären Anlagen gibt.
Wir schonen unsere Ressourcen…
Wir haben ausreichend Wasser bei uns zur Verfügung. Gerade fällt es mal wieder stundenlang vom Himmel und ist eher nervend. Außerdem sind wir wirkliche Wasser-Spar-Weltmeister. Der pro-Kopf-Verbrauch von Wasser sinkt bei uns seit über 30 Jahren
kontinuierlich. Das liegt vor allem daran, dass unser Wasserverbrauch in den 70er und zu Anfang der 80er Jahre zu hoch war und immer weiter anstieg. Also hat man beschlossen das zu ändern. Wassersparen wurde massiv propagiert und gleichzeitig wurde die Industrie angehalten Wassersparprodukte zu entwickeln. So kamen wir dazu das heute fast niemand mehr das Wasser beim Zähneputzen laufen läßt und fast keine Toilette mehr ohne Wasserspartaste ausgeliefert wird. Unsere Waschmaschinen und Geschirrspülmaschinen haben Eco-Programme und Spartasten usw. Man sieht, wenn man will dann geht es.
…und verschwenden das Wasser anderer
Auf der anderen Seite sind wir Wasserverschwender sonder gleichen. Den ca. 121 L Wasser pro Kopf die wir pro Tag verbrauchen stehen ungefähr 400 Liter pro Kopf und Tag gegenüber die wir indirekt verbrauchen. Man nennt das dann virtuelles Wasser und das steckt in den Produkten die wir kaufen und verbrauchen. Kennzeichnend für virtuelles Wasser ist, dass der größte Teil davon nicht bei uns, sondern in anderen Ländern, gerade auch in den oben beschriebenen verbraucht wird. Beispiel gefällig:
1 Tasse Kaffee verbraucht 140 Liter Wasser und 1 Kilo Rindfleisch sogar 15.500 l, wovon alleine 15.300 l für das Futter verbraucht wird.
Da der wenigste Kaffe bei uns angebaut wird und auch der absolut größte Teil des Tierfutters, verbrauchen wir so also das Wasser derjenigen, die sowieso schon viel zu wenig haben. Avocados aus der Wüste Israels, Baumwolle für T-Shirts aus Ägypten, Soja für Tierfutter aus dem Amazonas-Gebiet, aber auch Elektronikteile für unsere PCs, dass sind Beispiele die man endlos fortführen könnte.
Wasser sinnvoll und gerecht sparen
Wenn wir uns das Thema Wasserverbrauch bewußt machen, erkennen wir auch sehr schnell die Einsparmöglichkeiten. Auch Mineralwasser in Plastikflaschen ist ein Thema das dazu gehört. Vor allem die Marken der großen internationalen Getränke- und Lebensmittelkonzerne enthalten oft Wasser aus Ländern in denen das Wasser selbst knapp ist. Die wenigen Wasservorkommen werden von großen Konzernen günstig aufgekauft und ausgebeutet. Das Verschärft die Situation vor Ort dramatisch. Beispiele von Nestle, Danone, oder Coca Cola sind bekannt.
Das Trinkwassergeheimnis
In meinem neuen Buch Das Trinkwassergeheimnis – ein nachhaltiger Weg zu besserer Gesundheit beschreibe ich unter anderm auch das Thema virtuelles Wasser. Weitere Informationen dazu findest Du auch im Internet unter www.virtuelles-wasser.de
Natürlich geht es in meinem Buch vor allem um das Thema gesundes Trinkwasser. Also was ist gesund? Was ist in unserem Leitungswasser? Was in unserem Mineralwasser? Was sind die besseren Alternativen? und vieles mehr. Das Buch ist in allen Buchhandlungen, online bei Amazon, Thalia oder Hugendubel und natürlich auch direkt in unserem Shop erhältlich.
Axel Steller
Medizinjournalist und Buchautor