Etwas Gutes für die Leber

Share on facebook
Share on google
Share on twitter
Share on linkedin
Leber

Kaum ein Organ arbeitet härter im menschlichen Körper als die Leber. Warum sie für uns so wichtig ist und wie wir sie unterstützen können, beschreibt dieser Artikel.

Die Leber zählt zu den Drüsen im Körper. Sie ist mit einem Gewicht von ca. 1,5 Kilo die größte Drüse und gleichzeitig das größte innere Organ. Sie ist das wichtigste und zentrale Organ für unseren gesamten Stoffwechsel.

Stoffwechsel

Unter Stoffwechsel oder Metabolismus fasst man alle chemischen und physischen Vorgänge im Körper zusammen, die Stoffe umwandeln. Also z.B. solche Vorgänge, die unsere Nahrung aufspalten und zerlegen und die enthaltenen Vitamine, Mineralien, Mikrospurenstoffe usw. den Zellen zur Energiegewinnung zur Verfügung stellen. Das ist die eine Richtung.

Stoffwechsel bezeichnet aber auch alle chemischen und physischen Vorgänge, die vom Körper verbrauchte Stoffe so umwandeln, dass sie ausgeschieden werden können.

Die Leber ist also zum einen wesentlich verantwortlich für Aufbau, Abbau und Ersatz, oder Erhalt der Körpersubstanz und zum anderen, durch die Energiegewinnung, für die Aufrechterhaltung der Körperfunktionen und letztendlich des Lebens.

Ganz wichtig für den Stoffwechsel sind Enzyme, die die chemischen Reaktionen steuern und anregen. (Siehe dazu auch unser Blog-Artikel Die geheimnisvolle Wirkung der Enzyme )

Noch wichtiger als die Enzyme ist aber die Leber selbst.

Viele Jobs für die Leber

Unsere Leber filtert ca. 1500 Liter Blut am Tag. Sie verwertet viele Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette. Sie ist auch unser wichtigstes Entgiftungsorgan und entsorgt die meisten Giftstoffe aus unserem Körper. Auch für die Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Haushalt ist sie essentiell. Sie ist das wichtigste Entsäuerungsorgan. Eine weitere wichtige Funktion ist die Produktion von Gallensaft, der dann in der Gallenblase gespeichert wird und im Duodenum dabei hilft Fette zu verdauen. Sie produziert Cholesterin, dass für die Bildung von Hormonen benötigt wird. Außerdem bildet sich jede Menge Stoffe wie Peptide, die wir dringend brauchen. Eines der bekanntesten ist das Masteroxidants Glutathion, dass in der Leber aus den Aminosäuren Glutaminsäure, Cystein und Glycin gebildet wird.

Die Leber funktioniert wie eine chemische Fabrik, die alle möglichen Stoffe auf-, ab- und umbaut.

Zwei Blutkreisläufe

Eine Besonderheit der Leber sind ihre zwei Blutkreisläufe, die sonst nur im Herz vorkommen. Bis zu 2000 Liter Blut fließen an jedem Tag durch die Leber.

Die Leber Arterien versorgen die Leber mit sauerstoffreichem Blut aus dem Herzen. Die Venen der Pfortader transportieren sauerstoffarmes Blut aus den Bauchorganen in die Leber. Dieses Blut transportiert auch viele Abbauprodukte z.B. der Milz und Gifte, z.B. Alkohol oder Giftstoffe aus der Nahrung. Über das Gallengangsystem entsorgt die Leber diese Giftstoffe nach Möglichkeit in den Darm, wo sie dann ausgeschieden werden.

Die schmerzfreie Leber

Zu unserm großen Glück enthält die Leber keine Schmerzrezeptoren. Wir würden sonst wahrscheinlich den ganzen Tag schreien. Auf der anderen Seite sind Schmerzen ja immer Warnsignale, die uns auf Probleme hinweisen. Die Leber arbeitet hart und nimmt alles wie es kommt. Häufig überlasten wir sie damit, mit Fertignahrungsmittel, Alkohol, Transfetten, Medikamenten usw. Klaglos versucht die Leber trotzdem immer ihr Bestes um uns funktionsfähig und auf der Höhe zu halten.

Leber-Signale

Auch wenn die Leber keine Schmerzsignale sendet, kann sie uns doch mitteilen, wenn es ihr nicht gut geht, oder sie überlastet ist. Solche Signale sind Müdigkeit (siehe auch unser Blog-Artikel Müdigkeit ist der Schmerz der Leber), Juckreiz, Konzentrationsstörungen, Druckgefühl im Oberbauch, veränderter Stuhl oder Urin (bierbraun), oder die Gelbfärbung der Haut oder der Augen.

Solche und weitere Symptome deuten auf eine Überlastung oder Fehlfunktion der Leber hin.

Ein Wunder an Regenerationsfähigkeit

Die Leber ist geduldig, immer hart arbeitend, häufig überlastet, aber auch sehr regenerationsfähig. Gönnen wir ihr ab und zu eine Pause und unterstützen wir sie nur ein bisschen, dann regeneriert sie sehr schnell und dankt es uns mit noch besserer Arbeit. Dauerhafte Überlastung dagegen kann zu schwerwiegenden Folgen, bis hin zur Fettleber und zur Leberzirrhose führen.

Pause für die Leber

Ein großes Problem für die Leber, neben der schlechten Qualität vieler Nahrungsmittel, ist die Dauerbelastung. Wir essen häufig den ganzen Tag. Frühstück, Mittag- und Abendessen, dazwischen Kaffeepause mit einem kleinen Snack, etwas Obst zwischendurch, oder ein Stück Kuchen am Nachmittag, abends etwas zum Knabbern und ein wohlverdientes Feierabendbier, oder ein Glas Wein.

Das ist eine Dauerbelastung, die einfach zu viel ist. Die Leber (und unser ganzer Körper) braucht Pausen.

Ein Trend der Zeit ist das Intervallfasten. Auch wer das aus Gewichtsgründen nicht braucht, sollte es vielleicht ein bis zweimal pro Woche für seine Leber tun. Intervallfasten ist einfach. Es bedeutet einfach mal mindestens 14 Stunden nichts essen. Besser ist noch die 16/8 Stunden Variante. Also 16 Stunden nichts essen und innerhalb von 8 Stunden essen. Wer also z.B. abends um 18 Uhr die letzte Mahlzeit eingenommen hat, der sollte dann erst um 10 Uhr am nächsten Morgen wieder etwas zu sich nehmen. Wer das mindestens 2 x pro Woche hinbekommt tut sehr viel für seinen Körper, nicht nur für die Leber.

Unterstützung für die Leber

Auch darüber hinaus kann man die Leber sehr gut unterstützen und sie stärken. Das Geheimnis dabei sind Bitterstoffe. Klar, wir essen nicht gern Bitteres. Die meisten Nahrungsmittel sind eher gesüßt. Selbst Brot enthält heute eine ganze Menge Zucker, oder der Fettarme Joghurt.

Pflanzliche Bitterstoffe unterstützen die Leber und machen ihr das Leben sehr viel leichter. Wildkräuter wie Löwenzahn, Brennnessel, oder Mariendistel. Pflanzliche Stoffe wie Galgant, Artischocke, Wermut, Enzian oder Bitterorange sind wahre Wundermittel für die Leber. Sie stärken ihre Funktion und unterstützen sie auf ganz einfach und natürliche Weise.

Wer nicht selber auf die Suche gehen will, für den gibt es gute Präparate in Form von Nahrungsergänzungsmittel, mit denen man die Leber täglich erfreuen kann.

 

Axel Steller

Axel Steller

Medizinjournalist und Buchautor

Hinterlasse einen Kommentar

Anmeldung