Was unsere Nase mit der Feuerwehr zu tun hat
Nase voll – oder – warum eine Erkältung in vielerlei Hinsicht sehr gesund sein kann
Viele brüsten sich damit, seit 10 Jahren nicht mehr krank gewesen zu sein, keine Erkältung, kein Krankheitstag, immer fit gesund gewesen.
Das hört sich erst mal gut an. Herzlichen Glückwunsch!
Naturheilkundlich gesehen, ist das eine Regulationsstarre. Manchmal ist es besser, das Immunsystem kann mal mit einem banalen Schnupfen oder Husten „üben“.
Die Lymphe – ein perfektes System
Zum Beispiel das Lymphsystem. Bei einer Erkältung schwellen die Lymphknoten an und das ist eine sehr wichtige Funktion. Wir haben etwa 4-5 x so viel Lymphe wie Blut im Körper. Das ist richtig viel. Entscheidend ist aber, dass diese milchige Flüssigkeit auch fließt. Die Lymphe ist so was wie die Müllabfuhr in deinem Körper.
Man kann die Lymphe auch mit folgenden Bewegungen trainieren. Sie beschleunigen den Lymphfluss und helfen dem Körper zu entgiften: Schwimmen, Trampolinspringen, Joggen, Seilchen springen. Bei einer Erkältung bilden unsere Drüsen bilden Schleim, um Viren oder Bakterien mitzunehmen und auszuscheiden.
Ein ausgeklügeltes System, alles arbeitet Hand in Hand.
Wir sollten unserem Körper dankbar sein, das er solche Schwerstarbeit leistet und uns so schützt.
Klar, angenehm ist eine Rotznase nicht. Nachts zu husten, anstatt zu schlafen, kann einem den letzten Nerv rauben.
Aber wenn wir es mal so sehen, dass ja die Feuerwehr auch mal einen Brand entfacht um das Löschen zu üben, dann können wir vielleicht auch dem nächsten Schnupfen etwas positives abgewinnen.
Wenn wir beobachten können, wie unser Körper eine Erkältung abwehrt und überwindet und wir vielleicht noch herausfinden, wie wir ihn dabei optimal unterstützen können, haben wir etwas gewonnen.
Nicht die Symptome unterdrücken
Was wir sicher nicht machen sollte, ist einfach die Symptome mit chemischen Mittel unterdrücken. Das rächt sich irgendwann.
Es wäre ja so, als wenn bei der Feuerwehrübung gerade die Schläuche ausgerollt und die Leitern ausgefahren sind und dann das Feuer einfach ausgeht. Diese Übung hat ihren Zweck dann nicht erfüllt.
Den Körper mit natürlichen Mittel unterstützen
Mit natürlichen Mitteln haben wir gute Möglichkeiten die Heilung zu unterstützen.
Ich bin froh, dass es für den echten Notfall auch verschiedene Antibiotika gibt.
Vor einiger Zeit hatte sich unsere Katze so heftig in meiner Hand verkrallt, dass abends die Linie einer Blutvergiftung meinen Arm hochlief. Das war der Tag an dem ich zum ersten Mal in meinem Leben Antibiotika nahm und ausgesprochen dankbar für dieses Medikament war.
Doch viel zu oft wird Antibiotika bei einem banalen Infekt eingesetzt und die Abwehr hat keine Gelegenheit „den Notfall zu üben“.
Was steckt eigentlich hinter der Krankheit?
Bei Kindern, die noch Kinderkrankheiten durchleben „dürfen“, sehen wir, wie gestärkt sie daraus hervorgehen. Danach machen sie oft erstaunliche Entwicklungsschritte, körperlich wie auch geistig-seelisch.
Die fiese Blasenentzündung, der stechende Rückenschmerz, oder nur der ganz normale Schnupfen kommen oft dann, wenn einem alles zu viel wird.
Man hat die Nase voll.
Die Körperweisheit zwingt uns zur Ruhe – und das ist dann zu diesem Zeitpunkt auch wichtig für uns.
Überhaupt sollten wir lernen zu verstehen, was uns die Symptome wie Husten, Rückenschmerz oder Allergien sagen wollen.
Ich bin mir sehr, sehr sicher, dass mein Körper immer das allerbeste für mich, in meiner derzeitigen Situation tut.
Luise Hay hat in „ Heile deinen Körper“ bereits vor 30 Jahren die seelisch-körperlichen Zusammenhänge für Krankheiten erkannt und beschrieben. Ein tolles Buch zum Nachschlagen, wenn man selbst den Zusammenhang mal wieder nicht sieht.
Axel Steller
Medizinjournalist und Buchautor