Vitamin D3 auch im Sommer ein Mangel

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Vitamin D3 Mangel

Vitamin D3 auch im Sommer ein Mangel

Ein Freundin die sehr naturverbunden ist und mehrere Monate im Jahr in Ägypten lebt war gerade zu Besuch. Da sie, so lange die Sonne scheint, ausschließlich in ärmellosen T-Shirts und Shorts herumläuft ist sie braun gebrannt.

Natürlich war sie während ihres Aufenthaltes hier auch bei Ulrike in der Praxis um mal das eine oder andere durchzuchecken. Dazu gehörte auch eine ausführliche Blutanalyse im Labor. Ihr Vitamin D3 Wert lag bei knapp 20 nmol/L, also viel zu niedrig.

Vitamin D3 ist essentiell

Vitamin D3 ist absolut lebensnotwendig für uns. Wir können es aber leider nicht selber herstellen. Über die Nahrung können wir nur sehr wenig Vitamin D3 aufnehmen. Champignons enthalten etwas, auch Thunfisch und Hering liefern Vitamin D3. Wir müssten aber wirklich große Mengen Thunfisch mit Champignons und zum Nachtisch Heringssalat essen um auch nur annähernd genug Vitamin D3 aufzunehmen.

 

Der einzige zuverlässige und relevante Lieferant ist das Sonnenlicht. Die UV-B-Strahlung der Sonne sorgt dafür das Cholersterol in der Haut zu Vitamin D3 umgewandelt wird. Wobei Vitamin D3 eigentlich kein Vitamin, sonder eher ein Hormon ist. Der Name stammt aus älteren Forschungen, als man es zur Gruppe der Vitamine zugeordnet hat. Heute ist man sich einig, dass diese Kategorisierung falsch ist und es sich um ein Hormon handelt. Der Name ist aber geblieben.

Deutschland ist Vitamin D3 Mangelland

Vitamin D3 produzieren wir nur, wenn die Sonne mindestens 18mj/cm2 der Haut bestrahlt und wenn der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen auf die Erde steiler als 35 Grad ist. Das ist in Deutschland nur in den Sommermonaten und über die Mittagszeit der Fall. Als einfachere Regel gilt, wenn der Schatten eines Pfahls in der Sonne länger ist als der Pfahl selbst, dann reicht die Intensität der Sonne nicht mehr aus um Vitamin D3 zu bilden.

Dazu kommen zwei weitere Faktoren. Sonnenschutzcrems, die es ja mittlerweile mit so hohen Faktoren gibt das man eigentlich gleich eine Gummianzug überziehen könnte, verhindern die Vitamin D3 Aufnahme. Ab einem Faktor von 12 vollständig. Ausserdem braucht das Vitamin D3 ziemlich lange um sich in der Haut zu bilden. Auch duschen nach dem Sonnenbad ist daher kontraproduktiv.

Selbst bei unserer Freundin aus Ägypten, die sehr häufig in der Sonne ist hatte es ja nicht gereicht um einen ausreichend hohen Bestand aufzubauen.

Supplement sinnvoll

Selbst die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt deshalb die Einnahme eines Vitamin D3 Präparates um den Spiegel auf ein sinnvolles Maß zu bringen. Was allerdings sinnvoll ist, darüber streiten sich die Experten seit Jahren. In Deutschland benennen die allermeisten Ärzte eine Konzentration von 30 nmol/L als Zielmarke. Höhere Werte ab 50 oder 60 gelten oft schon als toxisch. Da Vitamin D3 die Kalziumaufnahme verbessert wird dann oft eine Arteriosklerose als Folge zu hoher Vitamin D3 Werte an die Wand gemalt. International und in der Naturmedizin sieht man das ganz anders. Das National Institute of Health, eine Unterorganisation des USamerikanischen Gesundheitsministeriums bezeichnet auf seiner Internetseite z.B. Werte von 50 bis 125 nmol/l als optimal. Werte unter 50 werden ausdrücklich als nicht ausreichend für Knochen und die allgemeine Gesundheit bezeichnet.

Die Vorteile einer guten Vitamin D3 Versorgung

War man früher davon ausgegangen das Vitamin D3 vor allem für Knochen und Zähne wichtig ist, so zeigen viele Studen tin der letzten Jahre auf das das lange nicht alles ist. Vitamin D3 ist an sehr vielen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt. Vor allem ist Vitamin D3 ein sehr effektives Schutzschild für uns.

Eine Studie der Universität Oxford fand z.B. heraus, dass Vitamin D3 uns vor diesen Problemen schützen kann:

  • Erkältungen
  • Knochenerkrankungen
  • Osteoporose
  • Autoimmunerkrankungen
  • Rückenschmerzen
  • Diabetes
  • Bluthochdruck
  • Chronische Entzündungen
  • Depression
  • Muskelschwäche
  • Herzkreislauferkrankungen
  • Gelenkrheuma
  • Alzheimer
  • Arthritis
  • Schwächung des Immunsystems
  • Neurologische Erkrankungen
  • Krebs
  • Dafür lohnt es sich doch einmal hinzuschauen wie der eigene Vitamin D3 Spiegel ist und ihn im Zweifelsfall anzupassen. Die Vorteile sind überdeutlich und viele Probleme lösen sich mit ausreichendem Vitamin D3 im Blut schnell auf.

4 Faktoren die eine Vitamin D3 Aufnahme beeinträchtigen

Der Hauptlieferant für Vitamin D3 ist das Sonnenlicht. Wenn man also selten oder nie an die Sonne geht, wird es schwierig genügend Vitamin D3 zu bilden. Die meisten Menschen haben das selber in der Hand. Aber es gibt natürlich auch Menschen die etwas Krankheitsbedingt, oder durch sehr empfindliche Haut nicht oft in die Sonne gehen können. Darüber hinaus gibt es aber vier weitere wesentliche Faktoren die eine Vitamin D3 Aufnahme erschweren:

1. Übergewicht

Es gibt Untersuchungen die zeigen das stark übergewichtige Personen nur ca. die Hälfte des Vitamin D3 bilden das schlanke Personen bei gleichen Bedingungen aufbauen. Häufig setze Übergewichtige ihren Körper auch nicht so oft (gerne) der Sonne aus wie schlanke Personen, auch dadurch verringert sich die Aufnahme und Bildung von Vitamin D3

2. Alkohol und Medikamente

Eine ganze Reihe von Medikamenten können die Aufnahme von Vitamin D3, etwas über die Nahrung hemmen. Dazu gehören Antidrepressiva, Kortison, Magensäurehemmer, und Medikamente gegen Blutgerinnung. Regelmäßiger oder übermäßiger Alkoholgenuss gehört zu den stärksten Faktoren die die Aufnahme oder Umwandlung von Vitamin D3 hemmen.

3. Das Alter

Leider, wie so oft wirkt sich ein hohes Lebensalter negativ auf die Vitamin D3 Aufnahme aus. Ab einem Alter von ca. 65 Jahren bilden die Haut nur noch halb so viel Vitamin D3 und das obwohl man gerade im Alter einen großen Bedarf daran hat.

4. Dunkle Hautfarbe

Je dunkler die Haut, desto weniger Vitamin D3 kann durch Sonneneinstrahlung aufgenommen werden. Das liegt ganz einfach daran, das Melanin, also der Stoff der uns braun werden läßt, die Vitamin D3 Aufnahme verhindert. Durch die stärkere Pigmentierung der Haut können die Sonnenstrahlen einfach nicht so gut und tief in die Haut eindringen um die Bildung von Vitamin D3 anzuregen.

Wer mehr über das sehr spannende Thema Vitamin D3 wissen will, dem empfehlen wir das Buch von Dr. med. Raimund von Helden „Gesund in 7 Tagen“. Es enthält u.a. eine Berechnungstabelle für den eigenen individuellen Vitamin D3 Spiegel und wie man in herstellt und erhält.

Axel Steller

Axel Steller

Medizinjournalist und Buchautor

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