Königskerze – Königin der Heilpflanzen
Königskerze – Königin der Heilpflanzen
Eine einzige Pflanze die bei Atemwegserkrankungen, Wundheilung, Rheuma, Depression, Husten, Asthma, Herpes, Bindehautentzündung, Nackenschmerzen, Herzleiden, Bronchitis, Ohrenschmerzen, Hautproblemen und grippalem Infekt hilft, kann man schon königlich nennen.
Ausserdem sieht sie auch aus wie eine Königin. Bis zu 2 Meter hoch wächst die schlanke Pflanze und leuchtet dabei hellgelb. Gerade jetzt, im Juli und August steht sie in voller Blüte und die Blüten sind auch der heilkräftigste Teil der Pflanze.
Hippokrates, Hildegard von Bingen und Pfarrer Kneipp schätzten die Königskerze
Hippokrates empfahl sie vor allem zur Wundbehandlung. Bei Hildegard von Bingen stand die Behandlung von Depressionen mittels der Königskerze im Vordergrund. Der antike griechische Arzt Dioscorides bezeichnete sie als „Flamme gegen den Husten“ und Sebastian Kneipp verwendete die Königskerze zur Stärkung des Herzen.
Aber auch darüber hinaus wurde die Königskerze in der Naturheilkunde schon seit sehr langem vielfältig genutzt.
Tee, Tinktur und Öl
Tee
Vor allem die Blütenblätter der Königskerze finden in verschiedenen Formen Verwendung. Man kann sie jetzt von Juli bis Ende August sammeln und trocknen. Aus ca. 1 Esslöffel Blütenblättern und 300 ml Wasser bereitet man einen Tee zu, der vor allem den Atemwegen zugute kommt. Dabei setzt man den Tee kalt an und lässt ihn ca. 2 Stunden ziehen. Das Wasser nimmt die sehr schöne gelbe Farbe der Blütenblätter an. Nach 2 Stunden wird der kalte Tee abgefiltert und getrunken. Er enthält unter anderem Schleimstoffe die die Bronchien und Schleimhäute sehr gut schützen. Ausser bei Atemwegsproblemen aller Art kann man den Tee auch bei Augenreizungen nutzen. Dazu wird er auf ein Tuch aufgetragen und das feuchte Tuch als Kompresse auf die Augen gelegt.
Der Tee hilft auch bei Viren wie z.B. Herpes simplex und bei Allergien oder allergischem Asthma. Ausserdem auch bei einem grippalen Infekt. Die in den Blütenblättern enthaltenen Saponine und Flavonoide schützen die Schleimhäute. Der Tee fördert den Fluss der Lymphe und das Schwitzen. Beides reinigt den Körper.
Öl
Königkerzenöl kann man zur Massage nutzen. Es hilft bei verspannten Muskeln und bei Nackenschmerzen, aber auch bei Ohrenschmerzen kann man es einträufeln. Hergestellt wird das Öl in dem man zwei Hände voll Blütenblätter in ein Schraubglas füllt und mit ca. 100ml gutem Öl (z.B.Olivenöl oder Diestelöl) auffüllt. Dieses Mischung läßt man für ca. 4 Wochen an einem warmen Ort stehen, aber nicht in der direkten Sonne. Anschliessend wird das Öl durch ein Tuch gegossen und am besten in einer Flasche aus braunem oder violettem Glas aufgehoben. Die Anwendung erfolgt dann nach Bedarf.
Tinktur
Auch eine Tinktur aus Königskerzenblüten läßt sich einfach und schnell herstellen. Am besten sollte man für alle Anwendungen die Blütenblätter am späten Vormittag an einem sonnigen Tag pflücken. Dann ist die Qualität besonders gut und die Blüten schimmeln nicht. Auch für die Tinktur verwendet man ein Schraubglas. Eine gute handvoll Blütenblätter wird mit hochprozentigem Schnaps (mindestens 38%, besser 40%) aufgegossen. Auch die Tinktur sollte ca. 4 Wochen an einem warmen und hellen Platz, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung stehen. Anschliessend wir auch sie durch ein Tuch gegossen und in eine Braunglasflasche gefüllt.
Anwendung findet sie bei Husten und Bronchitis.
Königskerzentee anerkanntes Heilmittel
Das Herab Medicinal Product Committee (HMPC) ist die einzige EU-Institution die für die Zulassung von pflanzlichen Arzneimittel zuständig ist. Das HMPC hat Königskerzenblüten als traditionelles pflanzliches Heilmittel zur Linderung von Erkältungen, Husten und Halsschmerzen und bei Katarrhen der Atemwege eingestuft.
Wer den nicht selber mit gesammelten Blüten zubereiten will, der kann auch auf Tees im Handel zurück greifen.
Axel Steller
Medizinjournalist und Buchautor