Das beste Ernährungskonzept von allen

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Das beste Ernährungskonzept von allen

Paleo-Low-Carb-No-Carb-Vegetarisch-Vegan-Trennkost oder was?

Die Anzahl der Ernährungskonzepte, die bei uns für eine bessere Gesundheit sorgen und Übergewicht bekämpfen sollen, geht mittlerweile ins Unendliche.

Ganze Bibliotheken könnte man füllen mit den Ratgebern zur idealen Ernährung. Blutgruppen-Ernährung, Ayurvedisch, Low-Carb oder No-Carb, Trennkost, Rohkost, Essen nach dem Yin-Yang-Prinzip, Paleo oder doch Vegan, oder „nur“ vegetarisch?

Wohl dem, der seinen Weg gefunden hat und damit glücklich und gesund ist. Dabei haben alle diese Ernährungsformen sicher ihre Berechtigung und sind gut begründet.

Vor allem darf man den eigentlichen Grund für das Entstehen so vieler verschiedener Konzepte nicht vergessen. Der Grund sind Massenphänomene wie Übergewicht und Folgeerscheinungen wie die Nicht-alkoholische-Fettleber, Darmträgheit, hohen Entzündungsneigung und einige mehr. Dahinter steht eine immer schlechtere Versorgung, bzw. eine dramatische Verschlechterung unserer Lebensmittel.

Wir essen häufig Müll

 

Der Großteil der „Lebensmittel“ die uns heute im Supermarkt und beim Discounter angeboten werden verdient diesen Namen eigentlich nicht mehr. Es sind eben keine Mittel mehr die für ein gesundes Leben sorgen, sondern industriegerfertigte Waren die nur einem Zweck dienen, nämlich dem Gewinnstreben der Produzenten.

Wer älter als 25 ist und sich daran erinnert, wie früher ein Weizenfeld aussah, der kann heute mit bloßen Augen gravierende Veränderungen feststellen. Zum Beispiel das der heutige Weizen nur noch halb so hoch wächst. Ja natürlich, das schütz ihn vor Schäden durch Regen und Sturm usw.

Aber diese Entwicklung ist ja alles andere als natürlich. Sie dient ganz einfach der besseren Verarbeitungsmöglichkeit mit industriellen Maschinen. Was sich sonst im Weizen – und für das menschliche Auge nicht sichtbar – getan hat ist noch viel dramatischer.

Weizen enthält Gluten, ein Klebeeiweiss, das für den Menschen zunehmend negative Folgen hat. Das hat sich bei vielen schon herumgesprochen. Was nicht so bekannt ist, ist der Fakt, dass Weizen vor 50 Jahren einen Glutenanteil von ca. 5% hatte, unser heutiger Weizen aber auf einen Anteil von 50% kommt!!! Warum? Weil er sich dann besser maschinell verarbeiten läßt.

Das ist nur ein Beispiel unter sehr vielen. Am Ende dieses Artikels haben wir zu diesem Thema eine kleine Bücherliste zusammen gestellt.

Wie soll ich mich heute ernähren?

Möglichst naturnah, was aufgrund der oben geschilderten Tatsachen nicht ganz einfach ist. Weizen ist eben nicht mehr der Weizen den wir seit ca. 10.000 Jahren gewohnt sind. Umweltgifte gibt es überall in unserer unmittelbaren Umgebung. Bio ist sicher richtig, aber dabei sollte man auch genau hinsehen. Das EU-Biosiegel erlaubt sogar Pestizide in bestimmten Mengen und bietet keinen allzu hohen Schutz. Selbst die Bio-Verbände haben in den letzten Jahrzehnten ihre eigenen Richtlinien, aufgrund der hohen Nachfrage nach Bio, immer mehr gelockert. Die auch heute noch strengsten (besten) Richtlinien findet man immer noch bei Demeter. Trotzdem ist das Motto Bio-Regional-Saisonal sicher der beste Rat dem man heute geben kann.

Wichtiger als was man isst – ist wie man isst!

Nein, damit ist nicht gemeint mit Stäbchen, oder direkt vom Teller. Es gibt zwei Aspekte, die unabhängig von dem was wir essen, eine ganz enorme Auswirkung auf unsere Gesundheit haben können.

Der erste Aspekt dabei ist die Menge die wir essen!

Erstaunlicher Weise reflektieren wir diesen Aspekt nur sehr selten. Dabei spielen eher Gewohnheiten, oder andere gelernte Faktoren eine Rolle. Ältere kennen z.B. das Thema „Teller leer essen“ (sonst gibt es morgen schlechtes Wetter) noch sehr gut.

Dabei lohnt es sich diesen Aspekt mal genauer zu betrachten und vielleicht zu überdenken.

Unser Magen ist ein schlaues Kerlchen. Er hat sogenannte Mechanorezeptoren, die dem Körper Bescheid geben, wenn der Magen gefüllt ist. Dann kann der Körper drauf reagieren in dem er z.B. das Hungersignal ausschaltet  und auf Sättigung umstellt.

Aber das ist noch nicht alles. Der Magen hat auch Chemorezeptoren, die analysieren welchen Nährstoffgehalt unser Essen hat und bei zu wenigen Nährstoffen sehr schnell wieder auf Hunger schaltet..

Was bedeutet das für uns und unser Essverhalten?

Die optimale Nahrungsaufnahme besteht aus Nahrungsmitteln, die erstens ein hohes Nahrungsvolumen haben, zweitens nur wenige Kalorien enthalten und drittens viele Nährstoffe mitbringen.

Wenn diese drei Kriterien erfüllt sind, ist der Magen zum einen gefüllt und die Mechanorezeptoren melden das entsprechend ans Gehirn. Zum zweiten melden die Chemorezeptoren, dass ausreichend Nährstoffe vorhanden sind. Das verhindert das wir schnell wieder Hunger bekommen. Ausserdem können wir nicht viel Fett einlagern, weil wir keine überschüssigen Kalorien aufgenommen haben.

Solche Nahrungsmittel sind zum Beispiel viele Gemüsesorten wie Blumenkohl, Brokkoli, Zucchini, aber auch Eier oder Putenfleisch. Natürlich alles in Bioqualität!

Kommen wir jetzt zum zweiten Aspekt.

Der hat noch mehr mit der Frage wie wir essen zu tun, vor allem mit der Geschwindigkeit .

Die Rezeptoren im Magen melden in der Regel frühestens nach 15 Minuten an den Körper das wir satt sind. Wenn wir also in Windeseile eine große Portion in 10 Minuten verschlingen, dann tricksen wir die natürlichen Funktionen des Körpers aus, mit vielen negativen Folgen für uns.

Hier kommt ein zweiter sehr wichtiger Aspekt dazu, nämlich das kauen. Klar, wenn wir unser Essen gut und lange kauen, brauchen wir einfach länger dafür und haben so schon etwas gutes bewirkt. Tatsächlich ist der Nutzen aber noch viel größer.

Wenn wir kauen produzieren wir Speichel. Unser Speichel wiederum enthält viele Enzyme, die unsere Nahrung aufspalten und damit viel verträglicher für uns machen.

Wie das genau funktioniert und warum Enzyme für uns noch viel wichtiger sind habe wir in unserem Blog-Artikel „Die geheimnisvolle Wirkung der Enzyme auf unseren Stoffwechsel“ beschrieben.

Außerdem hat kauen weitere positive Auswirkungen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass durch vielfaches Kauen die Durchblutung im Kopf gefördert wird, da die gesamte Kopfmuskulatur durch kauen gestärkt wird. Andere Studien belegen, dass intensives kauen zum Stressabbau beiträgt und sich positiv auf das Nervensystem auswirkt. Schließlich gibt es eine Studie aus München die sogar feststellt, dass man allein durch Kauen pro Jahr 10 Kilogramm abnehmen kann, ohne irgendeine andere Lebensgewohnheit zu verändern.

Wie geht kauen?

Wissenschaftler geben an, dass man optimaler Weise jeden Bissen 40-50 Mal kaut.

Das ist viel und gelingt nicht auf Anhieb. Deshalb empfiehlt sich ein Kautraining. Angesichts der vielfach positiven Wirkung lohnt es sich, dass Thema ernsthaft und richtig anzugehen.

Starte am besten damit jeden Bissen 20 Mal zu kauen. Das geht natürlich mit relativ festen, oder härteren Lebensmitteln wie Brot, oder Fleisch, Möhren oder Rettich besser als mit Pudding.

Wenn Du Dich an 20 Mal kauen gewöhnt hast und das in Deinen Rhythmus übergegangen und normal geworden ist, dann steigere es in 10er Schritten, bis Du ganz normal alles 50 Mal kaust. Du wirst sehr erstaunt sein was dabei alles zum Positiven verändert.

Axel Steller

Axel Steller

Medizinjournalist und Buchautor

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